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Einkommensverluste, Kreditausfälle und sinkende Investitionsbereitschaft: IW Köln analysiert Folgen des Mietendeckels

Obwohl der sogenannte „Mietendeckel“ in Berlin weniger als ein Jahr nach seiner Einführung vom Bundesverfassungsgericht für verfassungswidrig erklärt worden ist, hat die umstrittene Regelung bereits zu enormen negativen Auswirkungen geführt, unter anderem zu einem Einbruch des Mietwohnungsangebots um gut die Hälfte. Zum anderen hatte die Regelung gravierende Folgen für zahlreiche Vermieter. Das zeigt eine aktuelle Analyse des IW Köln auf Basis einer Umfrage bei privaten Berliner Vermietern im Frühsommer 2021.

Dabei ergab sich, dass sich die durchschnittliche Miete je Quadratmeter Wohnfläche in den von privaten Vermietern vermieteten Wohnungen während der Geltungsdauer des „Mietendeckels“ um sechs Prozent verringerte. Diese Verringerung der Mieteinnahmen führte bei vier Prozent der befragten Vermieter zu Kreditausfällen. Weitere 15 Prozent der Befragten mussten starke finanzielle Einschränkungen hinnehmen, wobei 58 Prozent der vom IW befragten Vermieterhaushalte ein Nettoeinkommen von unter 3.000 Euro im Monat haben.

Die reduzierten Einnahmen führten auch zu einer geringeren Investitionsbereitschaft. So gab mehr als die Hälfte der Vermieter an, ihre Bereitschaft zu energetischen Sanierungen habe aufgrund des Mietendeckels stark abgenommen. Und immerhin rund 45 Prozent wollten auch kleinere Investitionen wie Maler- oder Renovierungsarbeiten nicht mehr durchführen. Offenbar stand für derartige Investitionen oftmals auch gar kein Geld mehr zur Verfügung, denn jeder fünfte Befragte berichtete, dass er aufgrund des „Mietendeckels“ Nettoverluste aus dem Vermietungsgeschäft erlitten habe. Darüber hinaus zeigte die Umfrage des IW auch, dass die Vermieter bei der Vermietung freier Wohnungen während der Geltung des „Mietendeckels“ stärker auf private Kontakte setzten und weniger Online-Inserate nutzten.

„Wenn deutlich mehr als die Hälfte der befragten Vermieterhaushalte ein monatliches Nettoeinkommen von weniger als 3.000 Euro haben, dann ist es nicht erstaunlich, wenn das plötzliche Wegbrechen eines Teils der Mieteinnahmen zu erheblichen finanziellen Belastungen bis hin zu Kreditausfällen führt. Gerade für diejenigen, die im Vertrauen auf stabile rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen auf Immobilien als Altersvorsorge gesetzt haben, stellen die Mieteinnahmen eine wichtige Komponente zur Finanzierung ihres Lebensunterhalts dar. Deshalb muss die Politik für entsprechende Anlagen auch verlässliche Rahmenbedingungen bieten und darf diese nicht nachträglich ändern“, sagt Jacopo Mingazzini, Vorstand von The Grounds. „Bevor der rot-rot-grüne Senat in Berlin im Jahr 2020 den sogenannten Mietendeckel einführte, hatten zahlreiche Experten vor den negativen Folgen gewarnt, die von einer solchen Reglung für den Markt zu erwarten waren. Die nun vorliegende Analyse des IW zeigt, dass die damaligen Befürchtungen keineswegs übertrieben waren, sondern von der Realität zum Teil sogar noch übertroffen worden sind.“