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Altersvorsorge mit Immobilien: Erhebliche Differenzen zwischen Wunsch und Wirklichkeit
- Mehr als jeder Dritte sorgt neben der gesetzlichen Rente nicht fürs Alter vor
- 18- bis 29-Jährige wollen stärker vorsorgen als Ältere
- Selbstgenutzte Immobilie ist wichtigster Baustein der privaten Altersvorsorge
- Große Mehrheit nutzt zur Altersvorsorge mit Immobilien Direktinvestments
- Indirekte Anlageprodukte sind den meisten Befragten unbekannt
- Offene Immobilienfonds sind die gefragtesten indirekten Anlageprodukte
- Hohe Preise und fehlendes Eigenkapital sind Haupthindernisse auf dem Weg zur eigenen Immobilie
- Mehrheit erwartet stärkere staatliche Förderung der Eigentumsbildung
Berlin, 14. September 2021 – Private Altersvorsorge gewinnt in Zeiten des demografischen Wandels immer mehr an Bedeutung, doch mehr als jeder Dritte in Deutschland sorgt nicht privat fürs Alter vor und verlässt sich allein auf die gesetzliche Rente. Der Wunsch nach stärkerer privater Altersvorsorge ist unter den 18- bis 29-Jährigen stärker ausgeprägt als unter den älteren Kohorten, und die selbstgenutzte Immobilie ist der wichtigste Baustein der privaten Altersvorsorge.
Dies sind einige der Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage, die das Meinungsforschungsunternehmen Civey im Auftrag von INDUSTRIA WOHNEN und The Grounds in der Zeit vom 17. bis zum 22. August 2021 online mit rund 1.000 Personen durchgeführt hat und die am 14. September 2021 im Rahmen einer Online-Pressekonferenz vorgestellt wurde.
Jacopo Mingazzini, Vorstand der The Grounds Real Estate Development AG, kommentiert die Ergebnisse der Befragung: „Besorgniserregend ist die Tatsache, dass mehr als ein Drittel der Befragten sich offenbar allein auf die gesetzliche Rente verlassen, obwohl das gesetzliche Rentensystem in Deutschland durch die demografischen Entwicklungen vor immer größere Herausforderungen gestellt wird. Bemerkenswert ist, dass die Notwendigkeit eigener Vorsorgeaktivitäten den Jüngeren inzwischen offenbar deutlich stärker bewusst ist als den Altersgruppen ab 30 Jahren.“
Dass die selbstgenutzte Immobilie für die Befragten der wichtigste Baustein der privaten Altersvorsorge ist, sei ein klarer Auftrag an die Politik. „Die Politik wirbt einerseits aus gutem Grund für mehr private Altersvorsorge, vernachlässigt aber gleichzeitig die Förderung der Eigentumsbildung. Besonders deutlich ist das zurzeit in Berlin sichtbar, wo nicht nur viel zu wenige Wohnungen neu entstehen, sondern auch Umwandlungen von Bestandswohnungen in Eigentumswohnungen faktisch unmöglich gemacht werden“, sagt Mingazzini. „Wir brauchen deshalb eine konkrete Förderung der Eigentumsbildung, die über bloße Absichtserklärungen hinausgeht, sowie eigentümer- und investorenfreundliche Rahmenbedingungen für den Wohnungsmarkt, damit die vorhandene Nachfrage nach Wohneigentum auf ein entsprechendes Angebot trifft. Es wäre allerdings schon viel gewonnen, wenn wenigstens bestehende Hürden, allen voran die Grunderwerbsteuer bei selbst genutztem Wohneigentum, abgebaut und andere Regulierungen und Vorschriften, etwa beim Milieuschutz, entfallen oder zumindest entschlackt würden.“
Arnaud Ahlborn, Geschäftsführer der INDUSTRIA WOHNEN GmbH, sagt: „Die größten Hindernisse auf dem Weg zur Immobilie sind die hohen Preise und fehlendes Eigenkapital. Mögliche Lösungsansätze wären hier staatliche Eigenkapitalzuschüsse oder die Streichung der Grunderwerbsteuer für Selbstnutzer. Fast alle Parteien betonen in ihren Wahlprogrammen die Bedeutung von privatem Wohneigentum für die Altersvorsorge und fordern grundsätzlich eine Erleichterung des Erwerbs von Wohneigentum. Allerdings bleiben die Vorschläge wenig konkret und beißen sich auf der anderen Seite mit der hohen Steuer- und Abgabenlast, die eher gegenteilig wirkt.“
Unabhängig von ihren politischen Überzeugungen sind sich die Befragten mehrheitlich darin einig, dass die Politik die Eigentumsbildung mehr fördern müsse. „Mit 55 Prozent fordern mehr als die Hälfte der Befragten eine stärkere staatliche Förderung der Eigentumsbildung. Dieser Wert unterschiedet sich hinsichtlich der Parteipräferenz der Befragten kaum. Die Politik muss hier – auch angesichts des demografischen Wandels – in den kommenden Jahren konkrete Antworten geben“, so Ahlborn.
Erheblicher Aufklärungsbedarf besteht offenbar nach wie vor beim Thema indirekte Immobilienanlage, da die entsprechenden Anlageprodukte überhaupt nur wenigen Befragten bekannt sind und dementsprechend auch nur in vergleichsweise geringem Umfang genutzt werden. Dabei ermöglichen beispielsweise Offene Immobilienfonds auch jenen eine Altersvorsorge mit Immobilien, die für den Direkterwerb einer Immobilie entweder nicht das erforderliche Kapital aufbringen können oder wollen, aber regelmäßig kleinere Beträge beiseitelegen können. Auch unter dem Aspekt der Diversifikation nach Regionen oder Immobilien-Nutzungsarten bieten indirekte Immobilienanlagen interessante Vorteile.
Die Präsentation zur Online-Pressekonferenz sowie die komplette Studie finden Sie hier: