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Wohneigentümer bauen höheres Vermögen auf als Mieter

Eigentümer von selbst genutzten Wohnimmobilien haben im Durchschnitt deutlich höhere Vermögen als Mieter, und dies selbst dann, wenn sie vergleichbare Einkommen erzielen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie, die das Berliner Forschungsinstitut empirica in Kooperation mit LBS Research für die Landesbausparkassen erstellt hat. Die Studie basiert auf einer Auswertung der Daten aus der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe des Statistischen Bundesamtes für das Jahr 2018. Bemerkenswert ist dabei vor allem, dass der signifikante Vermögensunterschied über das reine Immobilienvermögen hinaus gilt und nicht auf eventuellen Einkommensunterschieden, sondern auf unterschiedlichem Spar- und Konsumverhalten beruht. Dieses führt dazu, dass Wohneigentümer im Laufe ihres Erwerbslebens ein Vielfaches dessen an Vermögen aufbauen, was Mieter derselben Einkommensgruppe erreichen.

Beispielsweise verfügten in der Altersgruppe von 50 bis 59 Jahren Wohnungseigentümer mit monatlichen Nettoeinkommen im Bereich zwischen 1.700 Euro und 2.300 Euro über ein durchschnittliches Nettovermögen von 190.000 Euro. Das war mehr als das Fünffache des Nettovermögens von gleichaltrigen Mieterhaushalten derselben Einkommensgruppe, denen nach Abzug eventueller Schulden ein durchschnittliches Vermögen von 36.000 Euro verblieb. Das höhere Vermögen bietet den Eigentümerhaushalten auch eine höhere materielle Sicherheit, denn es würde ausreichen, um ihr Einkommen für acht Jahre zu ersetzen. Bei den Mieterhaushalten würde das angesparte Nettovermögen lediglich für anderthalb Jahre als Einkommensersatz reichen.

„Interessant ist vor allem, dass sich der Vermögensunterschied zwischen Eigentümer- und Mieterhaushalten weitgehend unabhängig von der Einkommensgruppe beobachten lässt“, sagt Jacopo Mingazzini, Vorstand von The Grounds. „Auch mit deutlich höherem Einkommen bauen Mieter offensichtlich weniger Vermögen auf als Eigentümer, und umgekehrt können Haushalte mit vergleichsweise geringen Einkommen über den Weg des Eigentumserwerbs relativ hohe Vermögen aufbauen.“

Besonders deutlich wird das etwa daran, dass 2018 sogar Mieter mit monatlichen Nettoeinkommen zwischen 3.200 und 4.000 Euro nach ihrem 50. Geburtstag lediglich ein durchschnittliches Nettovermögen von 78.000 Euro aufgebaut hatten, während Eigentümer mit deutlich niedrigeren Monatseinkommen zwischen 1.700 und 2.300 Euro mehr als das Doppelte an Nettovermögen besaßen. Auch mit Blick auf das reine Geldvermögen zeigten sich beachtliche Unterschiede. In der Einkommensgruppe zwischen 1.700 und 2.300 Euro hatten Eigentümer in der Lebensphase vor dem Ruhestand bereits ein Geldvermögen von 52.000 Euro angespart, während Mieter derselben Einkommensgruppe lediglich ein durchschnittliches Geldvermögen von 31.000 Euro erreicht hatten.