Der Europace-Hauspreisindex (EPX) hat im Dezember 2021 neue Höchststände erreicht. Nach Angaben der Transaktionsplattform für Immobilienfinanzierungen, Bausparprodukte und Ratenkredite lag der Gesamtindex mit einem Stand von 214,29 Punkten zum Jahresende um 1,11 Prozent höher als im Vormonat und um 13,35 Prozent über dem entsprechenden Vorjahresstand. Während sich der Preisanstieg bei Eigentumswohnungen und bestehenden Ein- und Zweifamilienhäusern etwas abschwächte, erhöhten sich die Preise im Neubausegment besonders stark. Hier stieg der Index im Dezember 2021 um 1,91 Prozent auf nunmehr 215,48 Indexpunkte; im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Steigerung um 12,98 Prozent. Den durchschnittlichen Kaufpreis für neue Ein- und Zweifamilienhäuser bezifferte Europace mit 509.142 Euro.
Bei bestehenden Ein- und Zweifamilienhäusern ergab sich im Vormonatsvergleich ein Kaufpreisanstieg um 0,93 Prozent bis auf 207,20 Indexpunkte. Gegenüber dem Vorjahr verteuerten sich Objekte dieser Kategorie um 15,29 Prozent. Der Durchschnittspreis je Haus belief sich auf 401.865 Euro. Der Preisanstieg bei den Eigentumswohnungen fiel mit 0,52 Prozent etwas geringer aus als in den vorangegangenen Monaten. Der Indexstand von 220,19 Punkten übertraf den Vorjahresstand um 13,39 Prozent; der durchschnittliche Kaufpreis wurde mit 310.492 Euro angegeben.
Stefan Münter, Co-CEO und Vorstand von Europace, konstatierte, im zweiten Pandemiejahr sei der Run auf Häuser und Eigentumswohnungen nicht zu bremsen gewesen. Ungeachtet der leichten Abschwächung des Preisanstiegs bei Eigentumswohnungen und bestehenden Ein- und Zweifamilienhäusern befänden sich die Preise auf einem hohen Niveau. Auch für 2022 rechne Europace mit keinen großen Einbrüchen, und ungeachtet möglichere Zinssteigerungen blieben die Preise stabil hoch. Durch die stark gestiegenen Neubau-Kosten werde diese Entwicklung weiter vorangetrieben.
„Die Entwicklung des EPX in den vergangenen Monaten deckt sich mit unseren Erfahrungen aus der Praxis. Wer über einen Erwerb von Wohneigentum in absehbarer Zukunft nachdenkt, sollte bedenken, dass das Bauen voraussichtlich nicht billiger wird, während sich Finanzierungen möglicherweise im Laufe des nächsten Jahres verteuern werden“, sagt Jacopo Mingazzini, Vorstand von The Grounds. „Vor diesem Hintergrund sind die Preissteigerungen der jüngsten Vergangenheit kein gutes Argument, sich mit dem Kauf zu viel Zeit zu lassen. Wer auf eventuelle Preisrückgänge spekuliert, könnte am Ende das Nachsehen haben.“