Die KfW hat am 24. Januar 2022 mit sofortiger Wirkung einen vorläufigen Stopp der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) verkündet. Der Beschluss dazu sei vom Vorstand der KfW nach Rücksprache mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) erfolgt. Begründet wurde der plötzliche Förderstopp mit der enormen Antragsflut in den letzten Wochen. Diese habe in den vergangenen Tagen noch einmal erhebliche zusätzliche Dynamik erlangt, weshalb es zu einer Ausschöpfung der vom Bund für die BEG bereitgestellten Haushaltsmittel gekommen sei, so die Begründung der KfW.
Nach Angaben der KfW summierte sich allein das Fördervolumen der in der Zeit von November 2021 bis jetzt eingereichten Anträge auf mehr als 20 Milliarden Euro. Über Anträge, die bereits eingereicht wurden, aber noch keine Zusage erhalten haben, wollten das BMWK und die KfW zügig entscheiden. Die BEG sollte dazu beitragen, durch die Kombination von Energieeinsparung und Nutzung erneuerbarer Energien den Primärenergiebedarf von Gebäuden in Deutschland bis zum Jahr 2050 um etwa 80 Prozent des Bedarfs aus dem Jahr 2008 zu reduzieren. Auf Gebäude und deren Energieversorgung entfallen laut KfW rund 25 Prozent des gesamten CO2-Ausstoßes in Deutschland.
„Der abrupte Stopp dieses offensichtlich sehr erfolgreichen Förderprogramms ist ein fatales Signal für Investoren und Eigenheimbauer, die sich bei ihren Planungen darauf verlassen haben, die BEG in Anspruch nehmen zu können. Wer besonders energieeffizient und somit auch besonders umweltfreundlich bauen will, muss dabei gegenüber herkömmlichen Bauweisen in der Regel deutlich höhere Kosten tragen“, sagt Jacopo Mingazzini, Vorstand von The Grounds. „Wenn Bauherren und Investoren, die im Vertrauen auf staatliche Unterstützung diese Kostenrisiken auf sich nehmen, sich nun alleingelassen fühlen, wird dies die Bemühungen um klimafreundlicheres Bauen in Deutschland erheblich zurückwerfen. Wenn die Politik in diesem Punkt glaubwürdig bleiben möchte, muss das Programm schnellstmöglich mit ausreichenden finanziellen Mitteln ausgestattet und der Förderstopp umgehend wieder aufgehoben werden.“