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Preise für Wohnimmobilien steigen deutlich stärker als bei Gewerbeimmobilien

Preise für Wohnimmobilien steigen deutlich stärker als bei Gewerbeimmobilien

Laut Immobilienpreisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) lagen die Preise für Wohn- und Gewerbeimmobilien in Deutschland im vierten Quartal 2021 insgesamt um 8,4 Prozent höher als im entsprechenden Quartal des Vorjahres. Zugleich erreichte der Index mit 187,4 Punkten einen neuen Höchststand. Basis für die Berechnung des von vdpResearch quartalsweise berechneten Index sind Immobilientransaktionsdaten von insgesamt über 700 Kreditinstituten. Betrachtet man die Preisentwicklung jedoch differenziert nach einzelnen Nutzungsarten, so zeigen sich teilweise erhebliche Unterschiede.

So belief sich der Preisanstieg bei Wohnimmobilien deutschlandweit auf 10,7 Prozent, in den Top-7-Städten betrug er 10,2 Prozent. Am stärksten stiegen die Preise für selbst genutztes Wohneigentum (+12,4 Prozent), während sich Mehrfamilienhäuser um 9,1 Prozent verteuerten. Bei Gewerbeimmobilien hingegen ergab sich mit 0,3 Prozent insgesamt nur ein leichtes Plus, wobei es sich jedoch um den ersten Anstieg seit Ende 2020 handelte. Dabei stand einem Anstieg der Büroimmobilienpreise um 2,1 Prozent jedoch ein Rückgang der Einzelhandelsimmobilienpreise um 4,1 gegenüber. Bereits in den vorangegangenen Quartalen hatten die Preise in diesem Segment mehrfach nachgegeben.

Jens Tolckmitt, Hauptgeschäftsführer des vdp, betonte in diesem Zusammenhang, dass die COVID-19-Pandemie den weiteren Preisanstieg am deutschen Immobilienmarkt nicht habe aufhalten können. Die Preise seien weiter gestiegen, besonders bei Wohnimmobilien, nun aber auch wieder bei Gewerbeimmobilien. Der Büroimmobilienmarkt habe sich zuletzt spürbar erholt. Neben der weiterhin hohen, durch das unverändert niedrige Zinsniveau bedingten Nachfrage nach Wohnimmobilien hätten auch die 2021 deutlich gestiegenen Baupreise eine wesentliche Rolle gespielt. Für die Zukunft rechnet Tolckmitt mit weiteren Preissteigerungen, aber abflachender Preisdynamik. Die Zinsen hätten erkennbar den Boden erreicht, und auch Mieten könnten nicht unbegrenzt steigen.

„Die Preisentwicklung zeigt, dass sich Wohnimmobilien auch während der Corona-Krise als überdurchschnittlich wertstabil und resilient erwiesen haben“, sagt Jacopo Mingazzini, Vorstand von The Grounds. „Dass der Anstieg der Wohnimmobilienpreise in den Top-7-Städten zwar immer noch stark war, aber leicht unter dem bundesweiten Niveau lag, dürfte zu einem erheblichen Teil die Aufholeffekte in den Speckgürtellagen im Umland der großen Metropolen widerspiegeln.“