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Neubau-Förderung für EH40-Gebäude nach wenigen Stunden am Ende

Neubau-Förderung für EH40-Gebäude nach wenigen Stunden am Ende

Nur wenige Stunden nach dem Start der Neubau-Förderung für EH40-Gebäude mit modifizierten Förderbedingungen informierte das Bundeswirtschaftsministerium am Nachmittag des 20. April 2022 darüber, dass die dafür bereitgestellten Mittel im Volumen von einer Milliarde Euro schon wieder aufgebraucht seien. Nachdem das Budget ausgeschöpft worden sei, habe man die Stufe 1 der neu ausgerichteten Neubauförderung bereits beenden müssen. Wer jetzt noch eine Förderung beantragen wolle, müsse dafür dann verschärfte Kriterien erfüllen. Die Neubauförderung solle es dann nur noch in Kombination mit dem Qualitätssiegel für nachhaltiges Bauen geben.

Diese zweite Stufe soll bis Ende 2022 gelten, bevor dann im Januar 2023 ein neues Programm für klimafreundliches Bauen in Kraft tritt, welches die Treibhausgasemissionen im Lebenszyklus von Gebäuden berücksichtigen soll. Details der neuen Regelung sind allerdings noch nicht bekannt und werden derzeit erst ausgearbeitet.

Bei Branchenverbänden sorgte das schnelle Ende der Stufe 1 für Kritik. So sprach der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW von einem „zweiten Fiasko mit Ansage“ nach dem KfW-Förderstopp im Januar 2022. Angesichts des Bedarfs sei vollkommen klar gewesen, dass eine Milliarde Euro nicht reichen würde. Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe äußerte sich ähnlich und verwies darauf, dass das nunmehr als Förderbedingung notwendige Qualitätssiegel Nachhaltiges Bauen für viele Bauwillige ein Hemmnis darstellen werde, da noch nicht genug Kapazitäten für die Vergabe vorhanden seien.

„Die große Nachfrage nach den Fördermitteln ist eigentlich ein positives Zeichen und spricht dafür, dass zahlreiche Wohnungsbauvorhaben von unterschiedlichsten Bauherren geplant sind. Wenn die Fördermittel aber nur wenige Stunden reichen, die nächste Förderstufe mit höheren Hürden verbunden und die dritte Stufe noch nicht einmal im Detail bekannt ist, dann werden sich viele dieser Bauvorhaben verzögern oder zum Teil vielleicht auch wieder aufgegeben“, sagt Jacopo Mingazzini, Vorstand von The Grounds. „Um in absehbarer Zeit wenigstens einen Teil der dringend benötigten Wohnungsneubauten in deutschen Metropolen und Ballungsräumen zu erreichen, muss die Politik hier kurzfristig umsteuern und für verlässliche Rahmenbedingungen sorgen.“