Zum Jahresende 2021 gab es in Berlin insgesamt 1.998.155 Wohnungen und somit 15.330 Wohnungen beziehungsweise 0,8 Prozent mehr als zum Ende des Vorjahres. Auch in Brandenburg nahm der Wohnungsbestand 2021 zu, und zwar um 11.453 Wohnungen beziehungsweise ebenfalls 0,8 Prozent auf nunmehr 1.360.155 Wohnungen. Dies geht aus aktuellen Mitteilungen des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg hervor.
Der Zuwachs in Berlin setzt sich zusammen aus 14.433 Wohneinheiten in Neubauten sowie 1.459 Einheiten, die durch Baumaßnahmen in bestehenden Gebäuden geschaffen wurden. Parallel dazu gingen 562 Wohnungen durch Nutzungsänderungen, Zusammenlegungen oder Abbruch von Gebäuden verloren. Der mit 86,6 Prozent größte Teil der Berliner Wohnungen entfällt auf Mehrfamilienhäuser. Bezogen auf die Zahl der insgesamt 332.052 Wohngebäude lag der Anteil der Ein- und Zweifamilienhäuser bei 57,1 Prozent. In den einzelnen Bezirken entwickelten sich die Wohnungsbestände zum Teil sehr unterschiedlich. Zwar gab es 2021 in allen Bezirken Zuwächse, doch während diese in Treptow-Köpenick (+1,8 Prozent), Spandau (+1,4 Prozent) und Marzahn-Hellersdorf (+1,2 Prozent) deutlich über dem Durchschnitt lagen, bildeten Steglitz-Zehlendorf (+0,2 Prozent), Friedrichshain-Kreuzberg und Charlottenburg-Wilmersdorf (jeweils +0,4 Prozent) die Schlusslichter.
In Brandenburg entstanden 11.556 Wohnungen durch den Bau von neuen Gebäuden, während 1.378 neue Wohnungen durch Baumaßnahmen im Bestand geschaffen wurden. Hier belief sich der Verlust durch Nutzungsänderungen, Zusammenlegungen oder Abbruch auf insgesamt 1.481 Wohnungen. Auffallend sind die deutlichen regionalen Unterschiede. So entstanden mit 62,6 Prozent fast zwei Drittel der neuen Wohnungen im Berliner Umland. Dabei verteilten sich die insgesamt 7.229 neuen Einheiten auf 2.858 Einheiten in Ein- und Zweifamilienhäusern sowie 4.371 Einheiten in Mehrfamilienhäusern. Im Weiteren Metropolenraum hingegen dominierten Ein- und Zweifamilienhäuser mit 2.787 neuen Wohnungen, wogegen in Mehrfamilienhäusern nur 1.503 Wohnungen dazukamen. Den stärksten Zuwachs aller Kreise konnte auch 2021 wieder der Landkreis Dahme-Spreewald mit einem Plus von 1.754 Einheiten (+2,0 Prozent) verbuchen; unter den kreisfreien Städten lag Potsdam mit 1.632 neuen Wohnungen (+1,7 Prozent) an der Spitze. Ein über dem Brandenburger Durchschnitt liegendes Wachstum verzeichneten zudem die ebenfalls im unmittelbaren Berliner Umland liegenden Kreise Barnim (+1,4 Prozent), Potsdam-Mittelmark (+1,3 Prozent), Havelland (+1,0 Prozent) und Märkisch-Oderland (+0,9 Prozent).
„Die aktuellen Zahlen zeigen, dass die Entwicklung des Wohnungsbestandes in Berlin nach wie vor weit hinter dem Bedarf zurückliegt. Die kürzlich vom Bündnis für Wohnungsneubau und bezahlbares Wohnen formulierte Marke von 100.000 neuen Wohnungen bis zum Jahr 2026 bleibt vor diesem Hintergrund ein sehr ambitioniertes Ziel“, kommentiert Jacopo Mingazzini, Vorstand von The Grounds, die Ergebnisse der Analyse. „Zugleich zeigt das Wachstum des Wohnungsbestandes im Umland – und hier vor allem der hohe Anteil der Mehrfamilienhäuser – dass die angrenzenden Landkreise für immer mehr Berlinerinnen und Berliner einen Ausweg aus dem dysfunktionalen Berliner Wohnungsmarkt bieten.“