In den vergangenen Tagen gab es zwei Veröffentlichungen, die in Kombination nichts Gutes für den Berliner Wohnungsmarkt ahnen lassen. Der rbb und weitere Medien meldeten unter Berufung auf die „Bevölkerungsprognose 2021-2040“ des Berliner Senats, dass die Einwohnerzahl Berlins bis 2040 auf knapp vier Millionen ansteigen werde, wobei in den verschiedenen Bezirken zum Teil sehr unterschiedliche Entwicklungen zu erwarten seien. Insgesamt würde demnach die Berliner Bevölkerung um 187.400 Personen beziehungsweise fünf Prozent zunehmen. Die stärksten Zuwächse seien in Pankow mit 37.000 Personen sowie in Treptow-Köpenick mit 25.300 Personen zu erwarten, wogegen in Steglitz-Zehlendorf mit voraussichtlich rund 1.900 Personen der geringste Anstieg der Einwohnerzahl bevorstehe.
Nahezu zeitgleich veröffentlichte der Berliner Senat eine Pressemitteilung mit der Prognose der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, dass 2022 in Berlin voraussichtlich 16.500 neue Wohnungen gebaut worden seien. Obwohl dies deutlich weniger als die für die aktuelle Legislaturperiode angestrebten durchschnittlich 20.000 Wohnungen sind, halte man weiter an dem Ziel fest, bis 2026 insgesamt 100.000 neue Wohnungen in Berlin zu schaffen.
„Angesichts der tatsächlichen Entwicklungen erscheint es mehr als fraglich, ob dieses Ziel wirklich noch erreicht werden kann. Zuletzt ist in Berlin ja nicht nur die Zahl der fertiggestellten Wohnungen, sondern auch die Zahl der Baugenehmigungen für neue Wohnungen zurückgegangen. Insofern ist es schwer vorstellbar, wie das bisherige deutliche Zurückbleiben hinter den Neubauzielen in den kommenden Jahren durch eine vermehrte Bautätigkeit kompensiert werden könnte“, sagt Jacopo Mingazzini, Vorstand von The Grounds. „Vor diesem Hintergrund dürfte sich am Berliner Wohnungsmarkt auf absehbare Zeit keine Entspannung abzeichnen, und den erwarteten Bevölkerungszuwächsen in Berlin dürften weiterhin überproportionale Zuwächse im Umland gegenüberstehen. Das hohe erwartete Bevölkerungswachstum im Südosten korrespondiert unmittelbar mit den entsprechenden Entwicklungen in den angrenzenden Umlandgemeinden, die von der Eröffnung des Flughafens BER ebenso profitieren wie von der Ansiedlung der Tesla-Gigafactory in Grünheide. Dies spiegelte sich bereits deutlich in den Daten unseres The Grounds Umlandreports Berlin 2022 wider, und es ist davon auszugehen, dass sich diese Trends in den kommenden Jahren weiter verstetigen werden.“
Der komplette The Grounds Umlandreport Berlin 2022 steht hier zum Download bereit: https://www.thegroundsag.com/umlandreport
