Die Mittel für die erst seit Anfang März 2023 wieder verfügbare Förderung klimafreundlicher Neubauten sind bereits nach weniger als einem Monat nahezu aufgebraucht. Der Immobilien Zeitung zufolge sagte Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, angesichts des bereitgestellten Volumens an Fördermitteln von 750 Millionen Euro sei es nicht überraschend, dass der Topf fast leer ist. So werde die Bundesregierung nicht das Ziel von 400.000 neuen Wohnungen erreichen, doch die Tatsache, dass das Förderprogramm genutzt wird, sei ein optimistisches Zeichen. Es sei jedoch mehr Geld nötig, und die Neubaufördermittel müssten schnell aufgestockt werden.
Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) sagte dazu, es seien noch genug Fördermittel vorhanden und es drohe kein akuter Förderstopp. Gleichwohl habe sie vorausschauend „Verstärkungsmittel“ vom Bundesfinanzministerium angefordert. Das neue Förderprogramm für klimafreundliche Neubauten war zum 1. März 2023 aufgelegt und zunächst mit einem Volumen von 750 Millionen Euro bis Jahresende 2023 ausgestattet worden. Bauherren können im Rahmen dieses Förderprogramms Kredite von bis zu 150.000 Euro erhalten.
„Wenn die Fördermittel jetzt bereits nach weniger als einem Monat auszugehen drohen, ist das eine Katastrophe mit Ansage. Denn schon im Vorfeld hatten verschiedene Experten und Branchenvertreter gewarnt, dass 750 Millionen Euro an Fördermitteln völlig unzureichend seien, um eine stimulierende Wirkung zu erreichen“, sagt Jacopo Mingazzini, Vorstand von The Grounds. „Das gilt umso mehr, weil sich die Baupreise im zurückliegenden Jahr deutlich verteuert haben. Die Fördermittel hätten demnach von Anfang an deutlich großzügiger bemessen werden müssen. Es bleibt zu hoffen, dass mit nachträglichen Korrekturen doch noch eine größere Breitenwirkung erzielt werden kann. Vor allem in den großen Metropolen und Ballungsräumen lassen sich die Probleme an den Wohnungsmärkten nicht ohne Neubau in signifikanten Größenordnungen lösen. Gelingt das nicht, werden sich die aktuellen Probleme in den kommenden Monaten noch deutlich verschärfen.“