Die Kaufpreise für Eigentumswohnungen zeigten im dritten Quartal 2023 eine stabile Seitwärtstendenz, allerdings mit deutlichen regionalen Unterschieden. Das zeigt eine Analyse aktueller Marktdaten durch die Fahrländer Partner AG (FPRE). Im bundesweiten Durchschnitt ergab sich ein Anstieg um 0,1 Prozent gegenüber dem vorangegangenen Quartal. Über diesem Durchschnitt liegende Preissteigerungen gab es in Berlin mit einem Plus von 0,3 Prozent und in Sachsen sowie im Saarland, wo die Preise für Eigentumswohnungen sogar um 0,6 Prozent beziehungsweise 1,2 Prozent höher ausfielen als im zweiten Quartal. Im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahres lagen die Preise in Berlin noch um 0,3 Prozent niedriger, während der bundesweite Durchschnittswert hier bei minus 3,4 Prozent lag.
Im Vergleich der BIG-7-Standorte war nur in Hamburg mit 0,5 Prozent ein höheres Preiswachstum zu verzeichnen als in Berlin; in München, Stuttgart und Köln kam es sogar noch zu weiteren Preisrückgängen. Bei Einfamilienhäusern gaben die Preise im dritten Quartal ebenfalls noch nach und lagen im Schnitt um 1,3 Prozent unter den Werten aus dem zweiten Quartal.
Bei den Mietpreisen für Wohnungen gab es weiterhin signifikante Zuwächse. Im Bundesdurchschnitt lagen die Mieten zuletzt um zwei Prozent höher als im zweiten Quartal, während sich im Vorjahresvergleich sogar ein durchschnittlicher Anstieg um 7,2 ergab. Im Vergleich zum Vorquartal gab es in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen überdurchschnittliche Mietsteigerungen um 2,9 Prozent, 2,7 Prozent beziehungsweise 2,6 Prozent. Das mit Abstand höchste Mietwachstum wurde jedoch in Berlin registriert, wo sich im Vergleich zum Vorquartal ein Plus von 4,8 Prozent ergab. Im Vergleich mit dem entsprechenden Vorjahreswert belief sich das Mietwachstum in Berlin sogar auf 10,5 Prozent.
„Mit den von FPRE veröffentlichten Daten verstetigt sich einmal mehr das Bild, welches sich bereits seit einigen Wochen abzeichnet. Insgesamt ist die Bodenbildung bei den Wohnimmobilienpreisen zwar noch nicht abgeschlossen, und es kam auch im dritten Quartal zu weiteren Preisrückgängen, doch der Berliner Markt entkoppelt sich offenbar früher und immer stärker von der allgemeinen bundesweiten Entwicklung“, sagt Jacopo Mingazzini, Vorstand von The Grounds. „Der weiterhin massive – und eher noch zunehmende – Nachfragedruck am Mietwohnungsmarkt, dem ein nach wie vor völlig unzureichendes Angebot gegenübersteht, treibt die Mietpreise weiter nach oben. Dies wiederum führt dazu, dass es in Berlin praktisch keine Spielräume für Preisnachlässe mehr gibt und die Bundeshauptstadt zu den Märkten innerhalb Deutschlands zählt, wo die Wohnungspreise inzwischen wieder gestiegen sind. Wie nachhaltig und stabil dieser Trend ist, bleibt vorerst abzuwarten. Höchst unwahrscheinlich ist jedoch, dass Berliner Eigentumswohnungen in absehbarer Zeit noch einmal günstiger angeboten werden als zurzeit. Kaufinteressenten, die zunächst noch weitere Preisrückgänge abwarten wollen, dürften in Berlin vermutlich nicht mehr zum Zuge kommen.“