Einem Bericht von Thomas Daily zufolge werden derzeit zwischen Vertretern der Wohnungswirtschaft und dem Bauministerium Gespräche über ein Zinsförderungsprogramm geführt. Damit solle dem deutlichen Rückgang der Wohnungsbauaktivitäten in Deutschland entgegengewirkt werden. Ein derartiges Programm werde auch von dem Ökonomen Peter Bofinger befürwortet, ebenso wie die Einbeziehung des Wohnungsbaus in ein Sondervermögen.
Parallel dazu hatte Axel Gedaschko, Präsident des Bundesverbandes deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. (GdW) anlässlich des „Tages der Wohnungswirtschaft“ in Berlin darauf hingewiesen, dass der „Absturz beim Wohnungsbau“ an Fallgeschwindigkeit gewinne, und dies ungeachtet des 14-Punkte-Plans der Bundesregierung vom Wohngipfel. Angesichts historisch schlechter Baubedingungen wegen gestiegener Kosten und Zinsen sowie fehlender Förderung seien zuletzt reihenweise Projekte des bezahlbaren Wohnungsbaus abgesagt worden, und eine aktuelle Umfrage unter den GdW-Mitgliedsunternehmen habe ergeben, dass 2024 weitere 22 Prozent und 2025 sogar 38 Prozent der bereits reduzierten Neubaupläne nicht mehr realisierbar sein dürften. Mehr als zwei Drittel, der im GdW organisierten Wohnungsunternehmen rechneten, damit, in den kommenden beiden Jahren gar keine Wohnungen mehr errichten zu können.
„Es ist fatal, wenn sich einerseits abzeichnet, dass die im 14-Punkte-Plan der Bundesregierung erst vor wenigen Wochen verkündeten Maßnahmen offenbar nicht die erhoffte Wirkung für den Wohnungsbau haben und gleichzeitig Diskussionen über das Auf-Eis-Legen oder Stoppen von Fördermaßnahmen aus Haushaltsgründen geführt werden“, sagt Jacopo Mingazzini, Vorstand von The Grounds. „Solange es der Politik nicht gelingt, klare und verlässliche Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau zu schaffen, wird die erhoffte und dringend notwendige Neubelebung des Wohnungsneubaus in Deutschland kaum zu erreichen sein. Die Realisierung von Wohnungsbauprojekten ist ebenso kapital- wie zeitintensiv. Deshalb müssen sich Investoren langfristig darauf verlassen können, dass die Rahmenbedingungen stabil bleiben und sich nicht immer wieder kurzfristig ändern, – vor allem auch im Hinblick auf staatliche Förderungen.“