Ungeachtet von Preisrückgängen, mit denen der Markt in den vergangenen Monaten vor allem auf die steigenden Zinsen reagiert hatte, haben sich deutsche Wohnimmobilien in den vergangenen Jahren für ihre Eigentümer als bemerkenswert wertstabil erwiesen. Das geht einem Bericht der Immobilienzeitung zufolge aus verschiedenen Analysen von Immowelt, Immoscout24 und Sprengnetter hervor. So zeige ein von Immowelt durchgeführter Fünf-Jahres-Vergleich (2018 bis 2023) der durchschnittlichen Angebotspreise von Bestandswohnungen in 75 ausgewählten deutschen Großstädten, dass die Wohnimmobilienpreise in 71 der untersuchten Städte zwar seit Dezember 2022 zurückgegangen sind, aber nach wie vor deutlich über dem Niveau vor fünf Jahren liegen. In vielen der damals bereits als hochpreisig geltenden Großstädte seien Eigentumswohnungen 2018 bis 2023 im Wert gestiegen, so beispielsweise in München um elf Prozent auf 8.191 Euro/qm, in Hamburg um 32 Prozent auf 6.047 Euro/qm und in Frankfurt um 14 Prozent auf 5.550 Euro/qm. In Berlin erhöhten sich die Preise in den vergangenen fünf Jahren besonders stark und lagen 2023 mit 5.004 Euro/qm um 35 Prozent über ihrem Niveau von 2018.
Bemerkenswert ist dabei vor allem ein Vergleich der von Immowelt ausgewerteten Angebotspreise mit den tatsächlich erzielten Transaktionspreisen, die Sprengnetter und Immoscout24 analysiert haben. Diese lägen zwar aktuell um rund sechs bis acht Prozent unter dem Angebot, gleichwohl betrage die Wertsteigerung für Eigentümer seit 2018 auf Basis der tatsächlich zu erzielenden Preise durchschnittlich rund 40 Prozent.
„Die Analysen der Preisentwicklung zeigen, dass Immobilien sich im mehrjährigen Vergleich ungeachtet zwischenzeitlicher Wertschwankungen eine beachtliche Wertentwicklung verzeichnen konnten. Angesichts der angespannten Wohnungsmärkte in den großen Metropolen und deren Umland sowie der weiterhin geringen Fertigstellungszahlen gibt es gute Gründe für die Annahme, dass sich dies in den nächsten fünf Jahren ähnlich verhalten wird“, sagt Jacopo Mingazzini, Vorstand von The Grounds. „Nennenswerte Preisabschläge erwarten Analysten allenfalls noch bei älteren Bestandsobjekten mit Sanierungsrückstau oder anderen ‚Negativmerkmalen‘, während energieeffiziente Neubauten auch künftig eine positive Wertentwicklung im mehrjährigen Vergleich erwarten lassen.“