Wie aus einer aktuellen Marktanalyse des Vergleichsportals CHECK24 hervorgeht, sind die Bauzinsen in Deutschland zu Jahresbeginn 2024 auf weniger als drei Prozent zurückgegangen. Nachdem es im Jahr 2022 zu einem deutlichen Anstieg und noch bis in den Herbst 2023 hinein zu weiteren Erhöhungen der Bauzinsen gekommen war, zeichnete sich im November und Dezember 2023 ein gegenläufiger Trend ab, der offenbar auch über den Jahreswechsel hinaus anhielt.
Der Analyse von CHECK24 zufolge lagen die bestmöglichen Zinsen für zehnjährige Baufinanzierungen Anfang Januar 2024 bei 2,93 Prozent p. a. Dies entspricht einem Rückgang um 0,36 Prozentpunkte gegenüber dem Stand vom 1. Dezember 2023. Nach Einschätzung von Ingo Foitzik, Geschäftsführer Baufinanzierung bei CHECK24, sorgten die gesunkenen Renditen für zehnjährige Bundesanleihen sowie die sich entspannende Inflation für fallenden Bauzinsen. Die Banken hätten diese Entwicklung bereits eingepreist, sodass man in den nächsten Wochen eher mit einer Seitwärtsbewegung als mit stark fallenden Zinsen rechne. Wer eine Immobilie kaufen wolle, solle sich daher jetzt um eine Finanzierung kümmern und nicht auf weitere Zinssenkungen spekulieren.
Die gegenüber dem Vormonat um 0,36 Prozentpunkte geringeren Zinsen können zu einer beträchtlichen Zinsersparnis führen. Für eine Baufinanzierung im Volumen von 400.000 Euro fielen beim aktuellen Bestzinssatz von 2,93 Prozent p. a. bis zum Auslaufen der zehnjährigen Sollzinsbindung Zinskosten von insgesamt rund 104.569 Euro an; die Monatsrate läge in diesem Beispiel des Vergleichsportals bei 1.643 Euro. Verglichen mit dem Anfang Dezember 2023 registrierten Bestzinssatz von 3,29 Prozent ergäbe sich damit für Immobilienkäufer – bei gleicher Finanzierungshöhe, Monatsrate und Zinsbindungsdauer – eine Zinskostenersparnis von 12.673 Euro.
„Die günstigeren Finanzierungskonditionen dürften sich in den kommenden Monaten positiv auf die Nachfrage auswirken, sodass ein zu langes Abwarten potenzieller Käufer nicht nur wegen der Zinsen, sondern auch wegen möglicher Preisanstiege riskant ist“, sagt Jacopo Mingazzini, Vorstand von The Grounds. „Und wenn bei den Zinsen vorerst nicht mehr mit gravierenden Änderungen zu rechnen ist, gilt dies erst recht für das Preisniveau, vor allem bei Wohnimmobilien in Großstädten mit angespanntem Wohnungsmarkt und deren Umland. Hier gibt es praktisch keine Spielräume für nennenswerte Preisrückgänge mehr, während Nachfrageüberhänge, regionales Bevölkerungswachstum und viel zu geringe Neubautätigkeit Faktoren sind, die für Preissteigerungspotenzial sprechen.“