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IBB: Angebotsmieten in Berlin erreichen Rekordhoch: +70 Prozent seit 2014

IBB: Angebotsmieten in Berlin erreichen Rekordhoch: +70 Prozent seit 2014

Die mittleren monatlichen Angebotsmieten für Wohnungen in Berlin sind im Jahr 2023 auf 13,99 Euro pro Quadratmeter gestiegen und haben damit einen neuen Höchststand erreicht. In der Berliner Innenstadt lagen sie sogar mehrheitlich bei 18 Euro pro Quadratmeter und mehr. Dies geht aus dem aktuellen IBB-Wohnungsmarktbericht 2023 hervor, den die Investitionsbank Berlin (IBB) am 11. März 2024 veröffentlicht hat. In der Mitteilung der IBB dazu heißt es, die hohe Anspannung am Berliner Wohnungsmarkt 2022 und 2023 sei durch das hohe Bevölkerungswachstum von 77.779 Personen verstärkt worden, welches unter anderem durch die Fluchtbewegungen infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine ausgelöst wurde. Das Zusammentreffen einer stark gestiegenen Nachfrage mit Nachholbedarf aus mehreren Jahren habe die Situation am Berliner Wohnungsmarkt nur verschärft. Die aktuelle Bevölkerungsprognose der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen gehe bis 2040 von einem weiteren Bevölkerungswachstum aus.

Nachdem sich die mittleren Angebotsmieten im Jahresverlauf 2023 um etwa ein Fünftel erhöht hätten, sei nun ein Niveau erreicht worden, das knapp dem Doppelten der ortsüblichen Vergleichsmiete von 7,16 Euro pro Quadratmeter und Monat entspreche. Dies sei beispiellos im Vergleich mit anderen Großstädten. Seit 2014 habe es einen Anstieg um rund 70 Prozent gegeben.

Besonders stark erhöhten sich die Angebotsmieten für Neubauwohnungen, die ein Niveau von 19,85 Euro pro Quadratmeter erreichten, ein Anstieg um 22 Prozent gegenüber 2022. Bei Bestandwohnungen belief sich die Steigerung auf 18,2 Prozent, womit im Schnitt ein Niveau von 12,45 Euro pro Quadratmeter erreicht wurde.

Bemerkenswert ist auch eine weitere im Bericht der IBB thematisierte Entwicklung: Während die Zahl der Mietwohnungsangebote auf Onlineportalen erneut auf nunmehr rund 24.000 Inserate zurückgegangen sei, habe sich die Zahl der auf den Plattformen angebotenen Eigentumswohnungen im Vorjahresvergleich um 1.969 Einheiten auf 25.598 erhöht und damit zum ersten Mal die Zahl der Mietangebote überstiegen.

Laut IBB wird ein inzwischen ein großer Teil der Berliner Wohnungen möbliert und befristet vermietet. 2022 seien mindestens etwa 15.000 bis 20.000 Wohnungen diesem Marktsegment zuzuordnen gewesen, in dem die mittlere Angebotsmiete zu dieser Zeit bei 24,44 Euro je Quadratmeter gelegen habe.

„Dass in Berlin als klassischer Mieterstadt erstmals mehr Eigentumswohnungen als Mietwohnungen angeboten wurden, zeigt die extrem angespannte Situation, in der sich der Mietwohnungsmarkt befindet. Mit Blick auf mögliche Lösungen lässt sich aus dem neuesten Wohnungsmarktbericht der IBB eine klare Aufforderung an die Politik ableiten: Baugenehmigungsverfahren müssen dringend beschleunigt und Auflagen reduziert werden, denn das sind die Faktoren, welche die Berliner Verwaltung selbst beeinflussen kann. Dazu braucht es flankierend verlässliche Förderbedingungen auf Bundesebene“, sagt Jacopo Mingazzini, Vorstand von The Grounds.