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Deutschlands Einwohnerzahl wächst bis 2045 – starke regionale Unterschiede

Deutschlands Einwohnerzahl wächst bis 2045 – starke regionale Unterschiede

Die Einwohnerzahl Deutschlands wird bis zum Jahr 2045 voraussichtlich auf rund 85,5 Millionen Personen anwachsen und damit dann um rund 800.000 Personen beziehungsweise 0,9 Prozent über dem Stand von 2023 liegen. Das geht aus der aktuellen Bevölkerungsprognose hervor, die das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) am 19. Juni 2024 veröffentlicht hat. Das BBSR weist allerdings darauf hin, dass sich hinter dem Wachstum auf nationaler Ebene große regionale Unterschiede verbergen. Während in wirtschaftsstarken Großstädten und deren Umland, aber auch in verschiedenen ländlichen Regionen, insbesondere in Bayern und Baden-Württemberg, ein weiteres Wachstum der Bevölkerung zu erwarten sei, setze sich der Bevölkerungsrückgang in strukturschwachen Gegenden abseits der Metropolen weiter fort.

Insgesamt liegen laut BBSR die meisten kreisfreien Städte und Landkreise mit wachsender Bevölkerung in den alten Bundesländern. In Ostdeutschland seien es vor allem Berlin und weite Teile seines Umlandes, die künftig weiter wachsen werden. Das stärkste Wachstum sei mit mehr als 14 Prozent bis zum Jahr 2045 im bayerischen Landkreis Ebersberg sowie in den der kreisfreien Städte Freiburg im Breisgau, Potsdam und Leipzig zu erwarten. Mit dem stärksten Bevölkerungsrückgang rechnet das BBSR im Erzgebirgskreis (Sachsen) und in den Landkreisen Greiz (Thüringen) sowie Mansfeld-Südharz (Sachsen-Anhalt). Diese Regionen werden bis 2045 voraussichtlich mehr als ein Fünftel ihrer Bevölkerung verlieren. In den alten Bundesländern werden vor allem Teile Nordhessens, angrenzende Gebiete im östlichen Teil Nordrhein-Westfalens sowie Teile des Saarlandes von Bevölkerungsrückgängen betroffen sein.

Sehr unterschiedlich und oftmals sogar gegensätzlich verändert sich auch die Altersstruktur in den einzelnen Regionen. Wo die Bevölkerung stark zurückgeht, wird das Durchschnittsalter nach Angaben des BBSR überdurchschnittlich stark steigen, während das Durchschnittsalter in Universitätsstädten wie Frankfurt am Main, München oder Heidelberg auch im Jahr 2045 unterhalb von 41 Jahren liegen wird. Im Osten der Republik sei das geringste Durchschnittsalter mit 42 Jahren in Leipzig zu erwarten, gefolgt von Berlin und Jena mit ebenfalls 42 beziehungsweise knapp 43 Jahren. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen werde in den kreisfreien Städten bis 2045 steigen, und zwar in München, Landshut und Freiburg im Breisgau sogar um mehr als ein Fünftel. Für Berlin und Leipzig prognostiziert das BBSR ebenfalls relativ starke Steigerungen von fast einem Fünftel. Bei der Zahl der erwerbsfähigen Personen im Alter von 20 bis unter 67 Jahren, die bis 2045 deutschlandweit um zwei Prozent abnehmen wird, rechnet das BBSR in den Landkreisen Mansfeld-Südharz (Sachsen-Anhalt), Greiz (Thüringen), Spree-Neiße (Brandenburg), Stendal (Sachsen-Anhalt) sogar mit Rückgängen um 30 Prozent. Dagegen werde sich die Zahl der Erwerbsfähigen in den kreisfreien Städten München, Leipzig, Berlin und Potsdam um mindestens zehn Prozent erhöhen.

„Die Prognosen des BBSR unterstreichen einmal mehr, dass der Bedarf an Wohnungen und Eigenheimen in Berlin und seinem Umland in den kommenden Jahren weiter zunehmen wird“, sagt Jacopo Mingazzini, Vorstand von The Grounds. „Damit bieten die Bundeshauptstadt und die angrenzenden Kreise und Gemeinden nicht nur Selbstnutzern, sondern auch Kapitalanlegern attraktive Chancen im Hinblick auf die zu erwartende Wertentwicklung ihrer Immobilien.“