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Index von ZIA und IW: Stimmung in der Immobilienwirtschaft hellt sich auf

Index von ZIA und IW: Stimmung in der Immobilienwirtschaft hellt sich auf

Die Stimmung in den deutschen Immobilienunternehmen hat sich in den zurückliegenden Wochen deutlich aufgehellt. Das zeigen die Ergebnisse der Sommerbefragung 2024 für den vierteljährlich erhobenen ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex (ISI). Während sich der Indexwert für die Einschätzung der Geschäftslage im Vergleich zum Vorquartal von 5,0 auf 15,6 Punkte weiter verbesserte, ergab sich bei der Erwartungshaltung, die im Vorquartal mit -2,9 Punkten noch im negativen Bereich gelegen hatte, nun mit 11,5 Punkten ebenfalls ein deutlich positiver Wert.

Zugleich ist der für das Immobilienklima ermittelte Indexstand von 13,6 Punkten der beste Wert, der seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine sowie dem Zinssprung im Jahr 2022 registriert wurde. Als Hauptgründe für die Verbesserungen wurden die Erwartung moderat rückläufiger Bauzinsen, relativ konstante und teilweise sinkende Bau- und Energiekosten sowie die zum Teil wieder zurückkehrende Nachfrage genannt. Diese Ergebnisse ließen trotz weiterhin herausfordernder Lage auf ein Ende der seit zwei Jahren andauernden Schwächephase hoffen, so die Einschätzung der Analysten des IW.

Im Wohnsegment verbesserte sich der Indexwert für die Lage auf 33,3 (+18,1) Punkte. Die Erwartungen lagen mit einem Stand von 0 (+7,6) Punkten erstmals nicht mehr im negativen Bereich, und das Immobilienklima verbesserte sich sogar um 12,5 auf nunmehr 16,0 Punkte. Neben den besseren Zins-Perspektiven und den weiter nachlassenden Preissteigerungen im Wohnungsbau sowie bei Energie werden hier als wesentliche Ursachen gesehen.

Die einzelnen Indexstände ergeben sich dabei jeweils aus dem prozentualen Anteil der positiven abzüglich des prozentualen Anteils der negativen Antworten, wqobei die Antworten nach Größenklassen der Unternehmen gewichtet werden. Die Ergebnisse können jeweils zwischen -100 (alle Antworten negativ) und +100 (alle Antworten positiv) liegen. Die Werte für das Immobilienklima ergeben sich jeweils als geometrisches Mittel aus den der beiden Teilindikatoren „Lage“ und „Erwartungen“.

Bei einer Sonderfrage zu den politischen Maßnahmen zur Wirtschaftswende gaben die befragten Immobilienunternehmen an, dass ein allgemeiner Bürokratieabbau ihnen am wichtigsten sei. Insgesamt wurde dieser Punkt von 58,8 Prozent der Befragten genannt, dicht gefolgt vom Verzicht auf neue, kostenerhöhende Vorgaben mit einem Anteil von 53,5 Prozent. Wichtig, aber im Vergleich dazu seltener genannt, sind zudem die Digitalisierung der Verwaltung (39,9 Prozent) und eine Senkung der Steuerbelastung der Unternehmen (24,7 Prozent).

„Diese Zahlen machen deutlich, dass die Verbesserung der Situation in der Immobilienwirtschaft kein Selbstläufer ist und dass die Branche weiterhin einen starken Handlungsbedarf im Bereich der Politik sieht“, sagt Jacopo Mingazzini, Vorstand von The Grounds. „Zinsen und Preise sind zweifellos wichtige Einflussfaktoren, aber die erheblichen Auswirkungen politischer Entscheidungen und der daraus gegebenenfalls resultierenden Verunsicherung sollten im Vergleich dazu keinesfalls unterschätzt werden.“