Potenzielle Wohnimmobilienkäufer sollten die aktuellen Markttrends genau im Blick behalten. Das legen aktuelle Nachrichten zur Preis- und Zinsentwicklung nahe. So berichtet Thomas Daily am 4. Juli 2024 unter Bezugnahme auf Daten Europace-Hauspreisindex EPX, bei den Wohnimmobilienpreisen sei in Deutschland im Juni 2024 zum ersten Mal seit November 2022 wieder ein höheres Niveau erreicht als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Der EPX sei im Juni gegenüber Mai 2024 um 0,19 Prozent und im Vergleich zum Juni 2023 um 0,64 Prozent gestiegen.
Parallel dazu meldet der Baufinanzierungsspezialist Interhyp am 5. Juli 2024, dass das Niveau der Bauzinsen deutlich unter dem Niveau des Vorjahres liege. Für zehnjährige Darlehen sei aktuell mit 3.67 Prozent zu rechnen, während es im vergangenen Jahr in der Spitze mehr als 4,2 Prozent gewesen seien. Mirjam Mohr, Vertriebsvorständin der Interhyp Gruppe, wird in diesem Zusammenhang mit dem Hinweis zitiert, dass sich der Immobilienmarkt gerade erhole, wenn auch in kleinen Schritten. Die Preiskorrekturen seien überwiegend vorbei; mit Ausnahme von Hamburg gehe es bei den Wohnimmobilienpreisen in den Metropolen aufwärts. Zudem seien die langfristigen Treiber für die Immobiliennachfrage intakt, insbesondere der Wunsch vieler Menschen nach einem eigenen Zuhause und Sicherheit im Alter sowie die steigenden Mieten. Mit Blick auf die weitere Entwicklung der Bauzinsen gingen die Experten des Interhyp-Zinspanels für die kommenden vier Wochen von einem gleichbleibendem Niveau in einem Korridor zwischen 3,5 und 4 Prozent aus.
Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der ING für Deutschland und Österreich, wird mit der Einschätzung zitiert, die EZB zeige sich zunehmend zögerlich mit weiteren Zinssenkungen. Zu groß sei der Lohn- und Inflationsdruck. Sollte die EZB den Leitzins 2024 nur noch höchstens ein bis zwei Mal senken, werde bei den Kapitalmarktzinsen wenig passieren. Das Risiko sei groß, dass es eher weniger als mehr Zinssenkungen würden. Damit bestehe auch das Risiko, dass die Kapitalmarktzinsen sogar noch einmal leicht steigen könnten.
„Die aktuellen Entwicklungen bei Immobilienpreisen und Zinsen lassen erwarten, dass der Immobilienerwerb künftig kaum noch günstiger werden dürfte. Bei den Preisen ist tendenziell mit weiteren Steigerungen zu rechnen, und bei den Bauzinsen ist kurzfristig keine größere Änderung wahrscheinlich. Wer mit dem Gedanken an einen Immobilienkauf spielt, sollte sein Vorhaben daher nicht allzu lange aufschieben und aktuelle Gelegenheiten nutzen“, sagt Jacopo Mingazzini, Vorstand von The Grounds.
