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2023 erneut deutlicher Wanderungsgewinn für Brandenburg gegenüber Berlin

2023 erneut deutlicher Wanderungsgewinn für Brandenburg gegenüber Berlin

Berlin und Brandenburg haben im vergangenen Jahr erneut deutliche Wanderungsgewinne verbucht. Das geht aus zwei Mitteilungen des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg zur Wanderungsstatistik der beiden Bundesländer für das Jahr 2023 hervor. Demnach zogen 2023 insgesamt 187.971 Personen nach Berlin, während 155.206 Personen die Bundeshauptstadt verließen. Der daraus resultierende Wanderungsgewinn von 32.765 Personen gehe ausschließlich auf die hohe Wanderungsdynamik mit dem Ausland zurück, während Berlin an die anderen Bundesländer kontinuierlich Einwohner verliere, so das Resümee der Statistiker. Der deutliche Rückgang des Wanderungsgewinns im Vergleich zu 2022 (84.584 Personen) sei vor allem durch den Rückgang des Zustroms von Geflüchteten zu erklären.

In Brandenburg nahm die Wanderungsdynamik 2023 im Vergleich zum stark von Fluchtbewegungen geprägten Vorjahr ebenfalls deutlich ab. 96.078 Zuzügen standen insgesamt 66.292 Fortzüge gegenüber, sodass sich für 2023 ein Wanderungsgewinn von 29.786 Personen ergibt, was zugleich dem dritthöchsten jährlichen Wanderungsgewinn Brandenburgs seit 1995 entspricht.

Besonders stark ist weiterhin die Zuwanderung von Berlinerinnen und Berlinern nach Brandenburg. Insgesamt zogen 33.425 Personen aus der Bundeshauptstadt ins Nachbarbundesland. Gleichzeitig verlegten 16.675 Personen ihren Wohnsitz von Brandenburg nach Berlin. Damit verlor Berlin 2023 per Saldo 16.750 Personen an Brandenburg. Besonders stark vertreten waren darunter Kinder unter 18 Jahren (4.897) sowie 30- bis unter 45-Jährige (7.743) führten den Wanderungsstrom aus der Metropole an der Spree in die Mark Brandenburg an. Insgesamt waren in allen kreisfreien Städten und Landkreisen Brandenburgs Wanderungsgewinne zu verzeichnen. An der Spitze lagen dabei Teltow-Fläming mit 2.970 Personen, Barnim mit 2.631 Personen und Potsdam-Mittelmark mit 2.508 Personen.

Innerhalb Berlins siedelten sich aus dem Ausland zugewanderte Personen vor allem in den zentralen Bezirken an, während es Personen, die bereits in Berlin wohnten, bei einem Umzug innerhalb der Stadt vor allem in die äußeren östlichen und südöstlichen Bezirke zog.

„Die Daten zur Wanderungsstatistik für 2023 lassen für den Wohnimmobilienmarkt beider Bundesländer weiterhin eine hohe Nachfrage nach Mietwohnungen und Wohneigentum erwarten, der vor allem in Berlin ein viel zu geringes Angebot gegenübersteht. Diese Konstellation in Verbindung mit dem wirtschaftlichen Aufschwung in den Umlandkreisen war offensichtlich auch 2023 ein starkes Motiv, von Berlin nach Brandenburg zu ziehen, insbesondere für Familien mit Kindern“, sagt Jacopo Mingazzini, Vorstand von The Grounds. „Betrachtet man die Daten im Detail, ist zudem eine Entwicklung innerhalb Brandenburgs interessant: Der Wanderungsgewinn im weiteren Metropolenraum fiel mit 16.642 Personen höher aus als im unmittelbaren Berliner Umland mit 13.144 Personen. Dies deckt sich mit unseren Beobachtungen am Markt, wo für viele Wohnungssuchende und Kaufinteressenten zunehmend auch Städte und Gemeinden in den Fokus rücken, die von Berlin etwas weiter entfernt, aber verkehrsmäßig gut angebunden sind.“