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IW registriert zunehmende Verknappung des Mietwohnungsangebots

IW registriert zunehmende Verknappung des Mietwohnungsangebots

Obwohl die Nachfrage nach Mietwohnungen ungebrochen hoch ist, hat sich das Wohnungsangebot für Mietinteressenten in der jüngsten Vergangenheit deutlich reduziert. Das geht aus einer aktuellen Veröffentlichung des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln e.V. (IW Köln) hervor. Darin heißt es, die Mietpreise seien immer weiter gestiegen, weil immer weniger Mietwohnungen angeboten wurden, während die Nachfrage hoch blieb. Vor allem in den größten Städten Deutschlands sei die Lage angespannt.

Verglichen mit der Situation zu Jahresbeginn 2022 gingen die Mietwohnungsangebote laut IW im zweiten Quartal 2024 in den sieben größten deutschen Städten um 27 Prozent zurück. Besonders drastisch zeige sich der Rückgang in Leipzig, wo sich das Angebot in diesem Zeitraum halbiert habe. Bundesweit seien 18 Prozent weniger Wohnungen inseriert worden als vor zwei Jahren. Bessere Chancen habe, wer eine Wohnung kaufen will. Die Zahl der zum Kauf angebotenen Eigentumswohnungen liege inzwischen um zwei Drittel höher als Anfang 2022, und bei den Ein- oder Zweifamilienhäusern habe sich das Angebot sogar verdoppelt. Aufgrund des Niveaus der Preise und Finanzierungskosten sei die Käufernachfrage aber noch verhalten.

IW-Immobilienexperte Pekka Sagner betont in diesem Zusammenhang, Wohnraum müsse erschwinglicher werden und eine zielgerichtete staatliche Förderung sei angebracht. Das entlaste auch den Mietmarkt. Zudem sei Neubau ein Teil der Lösung, vor allem in Ballungsgebieten.

„Einige potenzielle Käufer verhalten sich aktuell noch immer abwartend, weil sie auf Preisrückgänge und Zinssenkungen hoffen“, kommentiert Jacopo Mingazzini, Vorstand von The Grounds, die Situation. „Diese Hoffnung scheint aber immer weniger realistisch. Bei den Kaufpreisen sehen wir nun schon seit Längerem eine Stabilisierung und teilweise auch schon wieder erste Steigerungen, und kurzfristig dürfte keine signifikante Zinssenkung zu erwarten sein. Wer bis zur nächsten Zinssenkung wartet, muss dann möglicherweise bereits deutlich höhere Preise zahlen. Wer Eigentum erwerben möchte, sollte sich deshalb lieber jetzt nach passenden Objekten umsehen.“