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Kaufpreisvorteile im Umland können Pendelkosten oft relativieren

Kaufpreisvorteile im Umland können Pendelkosten oft relativieren

Zahlreiche Medien berichten in dieser Woche über eine aktuelle Studie des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI), die sich mit Kaufpreisvorteilen und Pendelkosten beim Erwerb von Wohneigentum im Umland deutscher Großstädte befasst und für den Wohnatlas der Postbank erstellt wurde. Im Fokus stand dabei vor allem die Frage, an welchen Umlandstandorten die Preisvorteile gegenüber einem Wohnungskauf in der betreffenden Metropole selbst so groß sind, dass sie die Kosten für ein regelmäßiges Pendeln zu einem innerstädtischen Arbeitsplatz aufwiegen. Im Berliner Umland ergab sich dabei für Bernau der größte Preisvorteil, doch auch Ludwigsfelde und Eberswalde erwiesen sich in dieser Hinsicht als besonders attraktiv.

Insgesamt analysierte das HWWI im Rahmen der Studie 33 Städte und Gemeinden im Umland der Bundeshauptstadt. Dabei handelte es sich neben Potsdam um die jeweils vier bevölkerungsreichsten Städte beziehungsweise Gemeinden aus den an acht an Berlin angrenzenden Landkreisen Barnim, Dahme-Spreewald, Havelland, Märkisch-Oderland, Oberhavel, Oder-Spree, Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming. Als Basis für die Vergleichsrechnungen wurden jeweils die durchschnittlichen Preise für eine 70 und eine 120 Quadratmeter große Wohnung verwendet; zudem wurde angenommen, dass jeweils eine Person pro Haushalt täglich zur Arbeit nach Berlin pendelt.

Dabei ergab sich beispielsweise für Bernau, dass der Kaufpreisvorteil bei einer 70-Quadratmeter-Wohnung erst nach 43 Jahren durch die Pendelkosten aufgezehrt werden würde, sofern für den Arbeitsweg öffentliche Verkehrsmittel genutzt werden. Bei einer täglichen Fahrt mit dem Pkw bliebe der Preisvorteil immerhin für 14 Jahre erhalten. Die Postbank sieht in diesem Zusammenhang für einen durchschnittlichen Immobilienkäufer als ideal an, wenn der Kaufpreisvorteil die Pendelkosten mindestens für die verbleibende Lebensarbeitszeit decken kann.

„Eventuelle Pendelkosten sind natürlich nur einer von mehreren Aspekten, die es bei einer Kaufentscheidung zu berücksichtigen gilt. Die Modellrechnungen des HWWI zeigen jedoch einen wichtigen Grund dafür auf, warum wir bereits seit einigen Jahren ein immer stärkeres Interesse auch an solchen Standorten registrieren, die zwar nicht unmittelbar an Berlin grenzen, aber verkehrsmäßig sehr gut angebunden sind“, sagt Jacopo Mingazzini, Vorstand von The Grounds.