Thomas Daily und die Immobilien Zeitung berichten am 27.11.2024, am deutschen Wohninvestmentmarkt helle sich die Marktlage derzeit auf. Dies gehe aus einer aktuellen Analyse des Maklerhauses Schick Immobilien hervor, die auf einer im November 2024 durchgeführten Befragung von 2.000 privaten und gewerblichen Immobilieneigentümern und Investoren basiert. Inzwischen sei die Zahl derjenigen, die mit sinkenden Preisen rechnen, deutlich geringer als die derjenigen, die von steigenden Preisen ausgehen: Nur noch 23 Prozent der Befragten erwarten nachgebende Preise, während ein gutes Drittel (36 Prozent) Preissteigerungen erwartet. 38 Prozent der Befragten nehmen an, dass das Preisniveau stabil bleiben wird. Noch im Mai 2024 hatten nur 23 Prozent der Befragten mit steigenden Preisen gerechnet.
Die Marktlage bewerteten 38 Prozent der Teilnehmer der jüngsten Umfrage als gut, während es im Mai erst 25 Prozent waren. Eine „schlechte“ Marktlage sahen im Mai dagegen noch 26 Prozent, während es im November nur noch 18 Prozent waren. 57 Prozent der Befragten gaben an, dass sie für das kommende Jahr Zukäufe planen, während 23 Prozent Verkaufspläne haben. Gut 40 Prozent sagten, dass sie ihren Bestand weiterentwickeln wollen.
Jürgen Michael Schick, CEO von Schick Immobilien, wird mit der Einschätzung zitiert, die Stimmung sei inzwischen „erheblich besser“. Der Markt sei kein reiner Käufermarkt mehr, stattdessen seien Käufer und Verkäufer auf Augenhöhe. Bei ihren Investitionen fokussiert sich Schick zufolge die Mehrheit (65 Prozent) weiterhin auf Großstädte; für 44 Prozent kommt zudem das Umland von Großstädten infrage. Gewachsen sei inzwischen aber auch der Anteil derjenigen, die B- und C-Städte (43 Prozent) sowie D-Städte (8 Prozent) in Betracht zögen. Dies hatten im Mai nur 34 Prozent beziehungsweise vier Prozent der Befragten angegeben.
Bemerkenswert ist die Risikoeinschätzung der Befragten. Immer noch gut 40 Prozent sehen in der Kreditvergabe der Banken das größte Risiko für den Wohninvestmentmarkt; für 28 Prozent sind es steigende Zinsen und Inflation. Deutlich mehr Befragte sehen die größten Risiken für den Wohninvestmentmarkt jedoch im Bereich Regulatorik und Politik. So bereiten eine weitere Verschärfung des Mietrechts (72 Prozent) und der Zwang zu energetischen Sanierungen (68 Prozent) deutlich mehr Investoren und Eigentümern Sorge als Finanzierung, Zinsen und Inflation.
„Diese Sorgen sind leider nur allzu berechtigt und decken sich mit dem, was wir selbst immer wieder in Gesprächen hören. Hier für verlässliche und marktverträgliche Rahmenbedingungen zu sorgen, ist eine der wichtigsten Aufgaben einer künftigen neuen Bundesregierung“, sagt Jacopo Mingazzini, Vorstand von The Grounds. „Allerdings hat Jürgen Michael Schick in diesem Zusammenhang zu Recht darauf verwiesen, dass wesentliche Verschärfungen wie die Einführung, Verlängerung und Verschärfung der Mietpreisbremse, die Senkung der Modernisierungsumlage, die Kappungsgrenze und das Aufteilungsverbot allesamt in den Jahren der unionsgeführten großen Koalition vorgenommen worden sind. Umso wichtiger ist es, dass sich die Branche hier unabhängig vom Parteibuch des nächsten Bundeskanzlers konsequent Gehör verschafft und auf Reformen drängt.“