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Experten sehen Rückkehr der Kapitalanleger an den Wohnungsmarkt

Experten sehen Rückkehr der Kapitalanleger an den Wohnungsmarkt

Zum Jahresende 2024 registriert eine Reihe von Marktakteuren eine Rückkehr der Kapitalanleger an den Wohnungsmarkt, nachdem diese sich 2022 und 2023 infolge stark steigender Zinsen weitgehend aus dem Markt zurückgezogen hatten. Das geht aus einem Artikel im „Handelsblatt“ vom 13. Dezember 2024 hervor, welcher verschiedene Einschätzungen zur aktuellen Marktentwicklung zusammenfasst. Unter anderem wird darin über ein starkes Käuferinteresse an Eigentumswohnungen vor allem im Dezember sowie über eine derzeitige Dominanz privater Investoren am Transaktionsmarkt für Mehrfamilienhäuser berichtet. Letztere wirke laut CBRE stabilisierend auf die Preise, was ein positives Signal für Investitionsentscheidungen sei.

Eine Marktanalyse der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) wird mit der Aussage zitiert, dass der gewerbliche Wohnimmobilienmarkt zwar erwartungsgemäß hinterherhinke, aber ebenfalls Zeichen einer gewissen Belebung sende. So habe unter anderem eine Reihe von Meldungen über größere Transaktionen von börsennotierten Immobilienunternehmen dafür gesorgt, dass Experten der Bank optimistischer nach vorn blickten. Laut Aussage von Michael Schlatterer von CBRE finden die Buchwerte der Immobilien in den Bilanzen und die Kaufpreise nach deutlichen Abwertungen in den vergangenen Jahren nun wieder zusammen. Dies sei ein Indiz dafür, dass man im kommenden Jahr von stabilen bis leicht steigenden Preisen ausgehen könne.

Als wesentlicher Grund für das Interesse von Kapitalanlegern am Wohnimmobilienmarkt werden die prognostizierten Mietsteigerungen genannt. Prof. Michael Voigtländer, Immobilienexperte am Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln, rechne für das kommende Jahr damit, dass die Wohnimmobilienpreise und Mieten eher noch stärker steigen dürften als 2024. Seit 2022 lägen die durchschnittlichen Steigerungen im Zuge von Neuvermietungen bei rund fünf Prozent, nachdem es in den Boom-Jahren lange Zeit nur drei Prozent gewesen waren. Höhere Mieten bedeuteten letztlich auch höhere Preise, und in den kommenden Jahren dürfte vor allem der fehlende Neubau die Immobilienpreise insgesamt stabilisieren und für eine anhaltend hohe Nachfrage auf dem Mietmarkt sorgen.

„Kapitalanleger, die an den Chancen der skizzierten Entwicklungen partizipieren möchten, sollten sich insbesondere in den großen Metropolen und Ballungsräumen, insbesondere auch im Metropolenumland, umsehen“, sagt Jacopo Mingazzini, Vorstand von The Grounds. „Denn hier dürften sich die Effekte eines starken Nachfrageüberhangs bei gleichzeitig auf absehbare Zeit unzureichendem Angebot in den kommenden Jahren besonders deutlich bemerkbar machen.“