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Deutscher Wohninvestmentmarkt: Deutliche Belebung zum Jahresende 2024

Deutscher Wohninvestmentmarkt: Deutliche Belebung zum Jahresende 2024

Das Transaktionsvolumen am deutschen Wohnimmobilieninvestmentmarkt hat im vierten Quartal 2024 deutlich zugenommen und mit 4,0 Milliarden Euro den höchsten Wert seit dem ersten Quartal 2022 erreicht. Das geht aus einer Pressemitteilung des Immobilienberatungsunternehmens Lübke Kelber vom 3. Januar 2025 hervor, in der es zudem heißt, damit erstmals seit dem zweiten Quartal 2022 wieder der historische Zehnjahresdurchschnitt von 3,5 Milliarden Euro übertroffen worden. Auch die Zahl der gehandelten Wohnungen habe mit knapp 34.100 Einheiten deutlich höher gelegen als in den vorangegangenen Quartalen. So seien allein im vierten Quartal 2024 mehr Einheiten gehandelt worden als während des Jahres 2023.

Als Haupttreiber des Volumens identifizierte das Beratungsunternehmen Großtransaktionen. Mehr als 70 Prozent des gesamten Umsatzes seien auf Abschlüsse mit Volumina von mehr als 100 Millionen Euro entfallen, darunter die Neubauportfolios von Vonovia/Buwog/Quarterback und der HIH Invest sowie die Verkäufe von ZBI an Net Zero Properties und des Adler-Portfolios an Orange Capital Partners. Diese Deals hätten mit insgesamt 2,9 Milliarden Euro maßgeblich zum Gesamtvolumen beigetragen. Auf der Käuferseite waren laut Lübke Kelber neben Fondsmanagern wie der HIH auch kommunale Wohnungsbauunternehmen wie Gesobau, Hogowe, Degewo und Münchener Wohnen aktiv, die Projektentwicklungen erwarben. Der Marktanteil des Value-Add-Bereichs sei, abgesehen von den Transaktionen der Net Zero Properties, im Vergleich zum Vorjahr tendenziell geringer ausgefallen.

Zusammen mit den Transaktionsumsätzen der ersten drei Quartale ergebe sich für den Gesamtmarkt ein Jahresvolumen von 8,6 Milliarden Euro. Dies sei zwar weniger als die Jahresvolumina der Niedrigzinsphase, übertreffe das Gesamtvolumen des Jahres 2023 jedoch deutlich und signalisiere somit eine klare Trendwende. Zumindest Anzeichen für eine Trendwende seien darüber hinaus bei der Preisentwicklung zu beobachten. In den 111 durch Lübke Kelber untersuchten Fokusmärkten habe man vereinzelt erstmals seit 2022 wieder steigende Ankaufsfaktoren beobachtet, und zwar sowohl bei Bestandsobjekten als auch bei Neubauten. Als durchschnittliche marktübliche Faktoren für Bestandsimmobilien nennt das Unternehmen in A-Märkten für mittlere Lagen das 21,1-fache und für gute Lagen das 23,4-fache. In den B-, C- und D-Märkten seien die Faktoren entsprechend niedriger. Bei Neubauimmobilien reiche die Spanne in A-Märkten von 24,3 in guten bis 22,5 in mittleren Lagen. Die positive Entwicklung der Ankaufsfaktoren werde durch drei wesentliche Elemente begünstigt: den angespannten Mietmarkt, das entspanntere Finanzierungsumfeld sowie eine breite Rückkehr der Investmentnachfrage von Akteuren wie Immobilien-AGs und institutionellen Investment-Managern, welche in den vergangenen Jahren nicht aktiv gewesen waren.

„Bei diesen drei Einflussfaktoren dürfte auf absehbare Zeit nicht mit wesentlichen Veränderungen zu rechnen sein. Daher gehen wir davon aus, dass sich die Entwicklungen des vierten Quartals 2024 im laufenden Jahr weiter fortsetzen werden und nach den institutionellen Akteuren auch private Käufer wieder vermehrt aktiv werden“, sagt Jacopo Mingazzini, Vorstand von The Grounds.