Immobiliennews

Wohnungsbaugenehmigungen bundesweit auf tiefstem Stand seit 2010 – Unternehmen und Private initiieren mit Abstand meiste Wohnungsneubauten

Wohnungsbaugenehmigungen bundesweit auf tiefstem Stand seit 2010 – Unternehmen und Private initiieren mit Abstand meiste Wohnungsneubauten

Während des gesamten Jahres 2024 wurden in Deutschland nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes vom 18. Februar 2025 Baugenehmigungen für 215.900 Wohnungen erteilt. Das waren 43.700 Wohnungen oder 16,8 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Insgesamt handelte es sich dabei bereits um den dritten Rückgang in Folge. Eine noch geringere Zahl von Baugenehmigungen für Wohnungen hatte es zuletzt im Jahr 2010 mit 187.600 genehmigten Wohnungen gegeben.

Besonders stark fiel der Rückgang bei den Bauvorhaben von Unternehmen aus, wo sich die Zahl der genehmigten Wohnungen um 21,6 Prozent und somit um mehr als ein Fünftel verringerte. Die Zahl der Genehmigungen für Wohnungsbauvorhaben von Privatpersonen reduzierte sich um 15,6 Prozent. Gleichwohl initiierten diese beiden Gruppen von Bauherren den weitaus größten Teil der genehmigten Wohnungsbauvorhaben, während die öffentliche Hand nur eine deutlich geringere Rolle spielte. So entfielen von den insgesamt genehmigten Wohnungen allein 92.300 auf Bauanträge von Unternehmen; weitere 68.400 Genehmigungen hatten Privatpersonen beantragt. Lediglich 8.800 genehmigte Wohnungen entfielen auf Bauvorhaben der öffentlichen Hand.

„Nachdem für Berlin erst vor wenigen Tagen ein Einbruch der Wohnungsbaugenehmigungen um rund 38 Prozent gemeldet worden war, sind die bundesweiten Baugenehmigungszahlen für 2024 ein weiteres Alarmsignal für die Entwicklung an den deutschen Wohnungsmärkten. Für die kommenden Jahre zeichnet sich bereits jetzt ab, dass das Wohnungsangebot vor allem in den Großstädten und deren Umland weiterhin nicht ansatzweise der Nachfrage entsprechen wird. Vielmehr dürften Angebot und Nachfrage noch weiter auseinanderklaffen als bisher schon“, sagt Jacopo Mingazzini, Vorstand von The Grounds. „Die Zahlen machen aber vor allem auch deutlich, wo die Politik ansetzen muss, wenn der Wohnungsbau wieder einigermaßen in Gang kommen soll: Unternehmen und private Bauherren sind auch unter den aktuell schwierigen Marktbedingungen diejenigen, die deutschlandweit mit großem Abstand die meisten neuen Wohnungen schaffen. Sie brauchen dringend verlässliche Rahmenbedingungen in Bezug auf Fördermöglichkeiten, weniger Bürokratie und vor allem Bauverwaltungen, die ihnen wohlwollend zur Seite stehen, statt Bauvorhaben zu verzögern oder gar zu verhindern.“